Reptilien

Wir bieten auch zahlreichen Reptilien eine Heimat.

An und in unserem Teich fühlen sich mehrere Ringelnattern sehr wohl, was auch unserem neuen Ringelnatter-Quartier zu verdanken ist, das die Kindergruppe 2019 aufgebaut hat.

Im Sommer bevölkern Eidechsen und Blindschleichen unsere Steinhaufen und den kleinen Steilhang.

 

Zauneidechse

Zauneidechsen zählen zur Gattung der Smaragdeidechsen und sind 18 bis 20 Zentimeter lang. Neben den prächtig grünen Flanken der Männchen ist eine braune Rückenfärbung mit dunklen Flecken und drei oft nur angedeuteten weißen Linien charakteristisch. Es gibt auch Farbvarianten wie „Schwärzlinge“, rotrückige und fast zeichnungslose Tiere. Zauneidechsen sind relativ anpassungsfähige Reptilien, die eigentlich keine hohen Ansprüche an ihre Lebensräume stellen. Sie bewohnen strukturreiche Flächen im Offenland, Saum- und Übergangsbereiche an Wald- und Feldrändern, als Kulturfolger auch gerne Lebensräume in naturnahen Gärten oder entlang von Straßen, Bahnstrecken und Zäunen – daher ihr deutscher Name. Zauneidechsen sind etwa die Hälfte des Jahres aktiv. Männchen verlassen die Winterquartiere meist im März/April und beenden ihre Aktivität oft im August. Weibchen erscheinen etwas später; am längsten sind Jungtiere zu beobachten, die sich oft erst im September zurückziehen. Zauneidechsen sind tagaktiv. Zum Aufwärmen suchen die Tiere gut besonnte Bereiche auf. Bei hohen Temperaturen bewegen sie sich dagegen im Schutz der Vegetation oder in feuchten Bereichen, sofern sie nicht ganz in ihrem Unterschlupf bleiben.
Zauneidechsen ernähren sich räuberisch, vor allem von Insekten und Spinnen. Heuschrecken und Raupen fressen sie besonders gerne. Umgekehrt werden Zauneidechsen von Vögeln, aber auch von Schlagen sowie von Säugetieren – von Mäusen bis zu Wildschweinen – gefressen.

Ringelnatter

Sie ist die bekannteste Natter im Land, vollkommen harmlos und in ganz Baden-Württemberg anzutreffen. Bei der Grundfärbung überwiegen Grau- und Brauntöne in verschiedenen Abstufungen, gelegentlich sieht man auch grünliche bis olivbraune Schlangen. Die gelb bis weißen, dunkel begrenzten Nackenflecken sind meist vorhanden und ein wichtiges Erkennungsmerkmal. Die Weibchen werden bis zu 1,30 Meter lang, Männchen sind mit etwa 80 Zentimetern deutlich kleiner. Die Tiere halten sich vorwiegend an Seengebieten, an Uferbereichen von langsam fließenden Gewässern sowie sonnigen Auenwäldern auf. Aber auch an Weinbergen oder Steinbrüchen, also an trockenen Gebieten, fühlt sich die Ringelnatter wohl. Die Schlange ist tagsüber unterwegs. Sie ernährt sich hauptsächlich von Fröschen und eher selten von Kleinsäugern. Sieht das Tier bei Gefahr keine Fluchtmöglichkeit, bläht es sich auf, zischt heftig, führt mit geschlossenem Maul Scheinbisse aus und entleert zusätzlich noch eine übelriechende Flüssigkeit aus seinen Stinkdrüsen.

Blindschleiche

Blindschleichen sind leicht zerbrechliche Wesen. Ein unbedachter Griff und die mühelos zu fangenden Tiere brechen entzwei. Während sich das längere Ende hastig davonschlängelt, verbleibt das kürzere heftig zappelnd in der geschlossenen Hand. Mit diesem Trick gelingt es in Gefahr geratenen Blindschleichen oftmals, ihre Feinde zu verwirren und ihnen zu entkommen. Möglich wird dies durch mehrere Sollbruchstellen, die es den Tieren erlauben, den Schwanz abzuwerfen. Dieser wächst alsbald wieder nach; allerdings nur als verkürzter, kugeliger Stumpf. Mit ihrem beinlosen, langgestreckten Körper sieht die Blindschleiche einer Schlange zwar täuschend ähnlich, doch in Wirklichkeit zählt sie zu den Echsen. Die Unterschiede zeigen sich erst bei genauerem Hinsehen. Anders als Schlangen haben Blindschleichen bewegliche, verschließbare Augenlider. Sie bewegen sich langsamer als Schlangen und ihr Schlängeln wirkt steif und weniger agil. Zum Züngeln müssen sie das Maul leicht öffnen, denn anders als Schlangen besitzen sie keine Lücke in der Oberlippe. Dass die Vorfahren der Blindschleiche Vierbeiner waren, lässt sich anhand rudimentär vorhandener Becken- und Schulterknochen an der Wirbelsäule feststellen. Der Kopf der Blindschleiche geht ansatzlos in den kreisrunden, meist stark glänzenden Rumpf über, der in einem Schwanz mit horniger Spitze endet. Ausgewachsene Tiere erreichen eine Gesamtlänge von bis zu 50 Zentimetern und sind an der Oberseite braun, grau oder gelblich gefärbt; manche glänzen auch in Bronze- oder Kupfertönen. Die Flanken sind meist dunkel abgesetzt. Die Blindschleiche ist genügsam und findet sich in fast allen Landschaftstypen zurecht. Zwar bevorzugt sie Heidegebiete, teilentwässerte Hochmoore und sommergrüne Laubwälder; aber sie fühlt sich auch auf Wiesen und Brachen, in Parks und naturnahen Gärten wohl. Man findet sie an Wegrändern und Bahndämmen, unter Hecken und Steinen, im Laub und sogar im Komposthaufen.